Bau eines Asperings

Unser Bootsbauexperiment zum Selbstmitbauen

Das "Wikingerschiff" ist in der öffentlichen Wahrnehmung das Wassertransportmittel schlechthin des frühen Mittelalters in Nordeuropa. Gemeint ist damit ein an beiden Enden mit spitzzulaufenden Steven versehenes Holzboot aus überlappenden Planken (Klinkerbauweise), Rudern und einem einzelnen Mast mit Rahsegel. Dabei wurden auch im nordwestslawischen Raum Boote genutzt, die dieser Idealvorstellung entsprechen.

 

Vollkommen übersehen werden dabei allerdings deutlich häufiger nachweisbare und einfachere Fahrzeuge, die als vermeintlich primitiver gelten: Einbäume – also Wasserfahrzeuge, die aus einem einzelnen Baumstamm durch dessen Aushöhlung hergestellt werden. Wir möchten uns in einem für alle offen stehenden Projekt dem Bau einer Sonderform des Einbaums widmen: Dem "erweiterten Einbaum" oder "Aspering".

Im Gegensatz zum klassischen Einbaum werden Asperinge nicht einfach aus einem Baumstamm in die gewünschte Form "geschnitzt", sondern nachträglich über Feuer aufgebogen und optional mit weiteren Plankengängen versehen. Erste nordeuropäische Formen dieser Bootstypen lassen sich etwa ab dem ersten vorchristlichen Jahrhundert nachweisen und sind archäologisch bis ins 17. Jahrhundert zu fassen. In Finnland und Estland sind erweiterte Einbäume sogar noch bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts gebräuchlich gewesen. Weltweit betrachtet sind sowohl geweitete Einbäume wie Pirogen noch heute weitverbreitete Wasserfahrzeuge. - Und genau das ist es, was wir gemeinsam mit interessierten Laien bauen möchten: Einen geweiteten Einbaum mit angesetzten Plankengängen, orientiert an Funden des Ostseeraumes des 8. bis 12. Jahrhunderts.

 

Wir möchten mit diesem Bootsbau nicht nur einen dokumentierten experimentalarchäologischen Versuch starten, den Museumsgäste als Zuschauer erleben können, sondern wir möchten Interessierte direkt als Mitwirkende einbinden. Sie haben die Möglichkeit - ganz nach eigenem Wunsch - sowohl am Bau des Bootes, dessen Dokumentation bis hin zur Auswertung und Publikation mitzuwirken.

 

Beim Bau des Bootes helfen Sie mit rekonstruierten frühmittelalterlichen Werkzeugen beim Zurichten und Aushöhlen des Baumstammes, sowie der Herstellung von Planken und Spanten. Das Weiten des Bootes und Anbringen der Planken können Sie ebenso miterleben, wie das Zuwasserlassen und natürlich die ersten Probefahrten auf dem See des Museums.

 

Dafür stellen wir Ihnen mit einer erfahrenen Bootsbauerin und einem langjährig tätigen Archäologen Fachpersonal zur Verfügung, das sie kompetent anleitet und begleitet. Die Bautermine sind an Ferien- und Feiertagen orientiert, die es einer breiten Masse an Interessenten ermöglichen sollen, teilzunehmen. Die Teilnahme am Projekt ist natürlich kostenfrei. Das Mindestalter zur Teilnahme ist 16 Jahre.

Termine

Der Bootsbau findet zu folgenden Terminen statt:

 

Inhalt Datum Uhrzeit Hinweis
       
Bautermin I Samstag - Sonntag, 12. - 13. April 9:00 - 17:30 Uhr Formgebung und Aushöhlen des Baumstamms, parallel: Plankenzurichtung
       
Bautermin II Ostermontag - Sonntag, 21. - 27. April 2025 9:00 - 17:30 Uhr Formgebung und Aushöhlen des Baumstamms, parallel: Plankenzurichtung
       
Bautermin III

Maifeiertag:

Donnerstag - Sonntag, 01. - 04. Mai 2025

9:00 - 17:30 Uhr Bootskörper weiter Aushöhlen, Spanten, Steven, Kiel und Planken zurichten
       
Bautermin IV

Christi Himmelfahrt:

Donnerstag - Sonntag, 29. Mai - 01. Juni 2025

9:00 - 17:30 Uhr Planken und Spanten ausarbeiten
       
Bautermin V

Pfingsten:

Samstag - Montag, 07. - 09. Juni

9:00 - 17:30 Uhr  
       
Bautermin VI

Tag der deutschen Einheit:

03. - 05. Oktober

9:00 - 17:30 Uhr  
       
Bautermin VII Samstag - Sonntag, 18. - 19. Oktober 9:00 - 17:30 Uhr

Weiten über Feuer, Planken anbauen, Kontur des Bootskörpers hobeln

       
Bautermin VIII Freitag - Sonntag, 31. Oktober - 02. November 9:00 - 17:30 Uhr  

Ihre Anmeldung zur Teilnahme am Bootsbau

Wenn Sie Interesse haben an diesem Projekt aktiv teilzunehmen, bitten wir Sie, das folgende Formular unverbindlich auszufüllen. Dann senden wir Ihnen die Projektbeschreibung, Anmeldeunterlagen und weitere nützliche Informationen für Ihre Teilnahme am Projekt zu. Sollten Sie Fragen haben, können Sie diese gerne hier stellen oder Sie nehmen telefonisch Kontakt unter 04361-623142 zu uns auf.

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Öffnungszeiten:

 

April - Oktober:

Dienstag - Sonntag, 10 - 17 Uhr

alle Feiertage: 10 - 17 Uhr

 

Juli - August:

Montag - Sonntag, 10 - 17 Uhr

 

November - März: 

geschlossen

Für Gruppen auf Anfrage

 

 

 

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Professor-Struve-Weg 1

23758 Oldenburg in Holstein

 

Tel.: 04361-623142

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